Die Vorrunde des DFB-Futsal-Cups 2017 steht am Samstag mit den Spielen zwischen den Holzpfosten Schwerte und der SG Meisenheim-Desloch-Jeckenbach sowie Liria Berlin und dem SV Pars Neu-Isenburg auf den Plan.
Da es hierbei nicht nur um einen beliebigen Cup-/Pokalwettbewerb, sondern immerhin um die Deutsche Futsal-Vereinsmeisterschaft und den Titel der besten Mannschaft Deutschlands geht, fragen sich viele in der Futsal-Community zurecht wie eigentlich die unterschiedlichen Qualifikationsmechanismen für das Viertelfinale und die Vorrunde in den einzelnen Regional- und Landesverbänden gestaltet sind. Insbesondere, da in einigen Landesverbänden leider immer noch kein geregelter Spielbetrieb existiert. Da viele meist nur über die Quali-Möglichkeiten für die DFB-Ebene in ihren eigenen Verbänden informiert sind, versuchen wir euch im folgenden Beitrag einen kleinen Blick über den Tellerrand zu bieten. Für Korrekturen bei etwaigen Fehlern sind wir auch dankbar!
Die Grundstruktur des DFB
Zunächst eimal gliedert sich der DFB in fünf Regional- und 21 Landesverbände:
- Nordostdeutscher Fußball-Verband (Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern)
- Norddeutscher Fußball-Verband (Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen)
- Westdeutscher Fußball-Verband (Niederrhein, Mittelrhein, Westfalen)
- Fußball-Regional-Verband Südwest (Rheinland, Saarland, Südwest)
- Süddeutscher Fußball-Verband (Hessen, Baden, Württemberg, Bayern und Südbaden)
Die fünf Regionalverbände teilen sich die acht Viertelfinalplätze mit unterschiedlichen Qualifikationsmodi auf (siehe Grafik unten). Dabei gibt es sechs direkt gesetzte Teams für das Viertelfinale der deutschen Futsal-Vereinsmeisterschaft. Lediglich der Norddeutsche Fußball-Verband stellt aufgrund der Erfolge der Hamburg Panthers (Deutscher Rekordmeister) zwei direkt gesetzte Mannschaften (bis Saison 2015/16 Westdeutscher Fußball-Verband). Die anderen vier Regionalverbände spielen in einer Vorrunde in zwei Partien noch die Endrunden-Teilnehmer sieben und acht aus.
Die Qualifikanten für die Endrunde 2017
Team 1: Norddeutscher Fußball-Verband = Meister Norddeutsche Meisterschaft
Team 2: Norddeutscher Fußball-Verband = Vize-Meister Norddeutsche Meisterschaft
Team 3: Nordostdeutscher Fußball-Verband = Meister Nordostdeutsche Meisterschaft
Team 4: Süddeutscher Fußball-Verband = Meister Regionalliga Süd
Team 5: Fußball-Regional-Verband Südwest = Sieger Regionalmeisterschaft Südwest
Team 6: Westdeutscher Fußball-Verband = Meister Regionalliga West
Team 7: Nordostdeutscher Fußball-Verband vs. Süddeutscher Fußball-Verband = Vize-Meister Nordostdeutsche Meisterschaft vs. Meister Süddeutsche Meisterschaft
Team 8: Westdeutscher Fußball-Verband vs. Fußball-Regional-Verband Südwest = Vize-Meister Regionalliga West vs. Zweiter Regionalmeisterschaft Südwest
Viele Wege führen ins Viertelfinale
In der Grafik wird gut deutlich, inwieweit die Teams unterschiedliche Wege in das DFB-Viertelfinale nehmen können. Während beispielsweise die Vereine im Westdeutschen Fußball-Verband – also aus den drei Landesverbänden Niederrhein, Mittelrhein und Westfalen – sich direkt über den regulären Saison-Spielbetrieb in der Regionalliga West qualifizieren, müssen selbst die Hamburg Panthers einen deutlich „komplizierteren“ Weg gehen. Zunächst bedarf es einer Top-Vier-Platzierung in der Futsal-Verbandsliga Hamburg, um sich für das Hamburger Final-Four-Turnier zu qualifizieren. Dort qualifzieren sich die beiden Erstplatzierten für die Norddeutsche Meisterschaft, die dieses Jahr mit sieben Teams ausgespielt wurde. Aus diesem Tagesturnier mit 1×20 Minuten Netto-Spielzeit (keine Selbstverständlichkeit bei den Tagesturnieren – im Südwesten wird beispielsweise mit Brutto-Spielzeit gespielt) gehen die beiden Teilnehmer für das Viertelfinale hervor. Das sich bei diesem Modus selbst der UEFA-Futsal-Cup-Teilnehmer aus Hamburg im Halbifnale mit einem knappen 2:1 und einem 3:1-Sieg nach Verlängerung im Finale etwas schwer tat, verwundert nicht. Umso löblicher an dieser Stelle, dass es im Norden eine Initiative zur Bildung eines regulären Spielbetriebs gibt. Nichtsdestotrotz verdeutlichen diese beiden Fälle deutlich die Diskrepanz in der Qualifikation für das Viertelfinale. Daher stellt die folgende Grafik in etwas verkürzter Form die unterschiedlichen Wege dar.