Es ist wieder so weit! Das Landesauswahlturnier läuft! Wir versuchen euch mit Liveberichten kurz nach den Partien auf dem Laufenden zu halten.
Badischer FV 0:0 FV Rheinland
Beim Turnierauftakt in Halle B traf das Auswahlteam aus Baden auf die Mannschaft aus dem Rheinland. Beiden Teams agierten in den ersten Spielminuten etwas nervös, was in Anbetracht des Eröffnungsspiels verständlich ist. Der vorsichtige Beginn äußerte sich auch in den defensiven Ausrichtungen beider Mannschaften. Sowohl Baden als auch das Rheinland verteidigten sehr tief, höchstens auf Halbfeld. Die Initiative in der Offensive übernahmen zuerst die Spieler aus Baden. Mit einigen vorsichtigen Rotationen versuchte sich das Auswahlteam gegen den massiven Defensivblock auf dem Rheinland erste Chancen zu erspielen.
Das Auswahlteam aus Baden überzeugte mit einstudierten Standards. Immer wieder konnten Abschlüsse erzielt werden, die allerdings nicht zum wichtigen und wohl entscheidenden 1:0 führten. Auffällig gut bewegte sich Altintop (Nr.10) bei den Badenern als Pivot. Schnell, technisch stark und auch physisch stark konnte er sein Team in der Offensive unterstützen. Auf der Gegenseite agierte Finnkenbusch (7) ebenfalls gut als Pivot. Beide Spieler setzten sich jeweils als Wandspieler oder Ballhalter gut in Szene. Die teamtaktischen Probleme im Aufbauspiel führten auf beiden Seiten verstärkt zu Dribblings und Einzelaktionen. Oft rannten sich die Akteure fest, ein flüssiges Spiel konnte nicht entstehen.
Sieben Minuten vor dem Schluss versuchte der Trainer des Baden mit einer Auszeit die Defensivarbeit seiner Spieler neu zu strukturieren. Nach dem Timeout agierten die Badener auch aggressiver und erhöhten ihre Defensivlinie. Trotzdem blieb der erhoffte Torerfolg aus. So trennten sich beide Teams mit 0:0. Ein wohl gerechtes Ergebnis mit dem beide Team zufrieden sein können.
Württembergischer FV 0:1 Hamburger FV
In der zweiten Partie durften sich die Zuschauer in der Halle B auf den Vorjahressieger und Turnierfavoriten aus Hamburg freuen. Die Hamburger trafen auf ambitionierte Württemberger, die überraschend mutig begannen. Die Würtenberger versuchten das Aufbauspiel der Hamburger früh zu stören. Die Hamburger ließen sich davon allerdings nicht aus der Ruhe bringen. In der ersten Spielminute traf Meyer (7) die Latte nach einem schnellen Konter und deutete damit die Marschrichtung für Hamburg an.
Trotz des Pressings der Württemberger schafften es die Hamburger immer wieder eine Lösung im Offensivspiel zu finden. Den Hamburgen gelang es immer einen Spieler zwischen den Defensivlinien zu positionieren, so dass die Spieler aus Württemberg keinen Zugriff erhielten. Sobald die erste Abwehrlinie der Württemberger umspielt wurde, setzten die Hamburger auf ihre schnellen und dribbelstarken Akteure. Am auffälligsten agierten die üblichen Verdächtigen. Ulusoy (8), Yasar (10) und Meyer bilden ein unglaublich dominantes Dreigestirn, durch die Hamburger zu diversen Torchancen kamen. Im Gegensatz zum letzten Jahr haben die Hamburger auch offensichtliche teamtaktische Fortschritte verbucht. Sobald etwas erste Rotationen durch Diagonalläufe angestoßen wurden, sahen sich die Württemberger vor gravierenden Problemen gestellt.
Nach ungefähr zehn Minuten konnte Württemberg das Pressing nicht mehr in vollem Maße umsetzen. Die neuen Freiräume nutzten die Hamburger in Person von Ulusoy, der sich auf der linken Seite durchsetzte und den Ball auf den zweiten Pfosten spielte. Dort wartete Suntic (5), der nur noch den Ball über die Linie drücken musste. Nach der Führung zogen sich die Hamburger tief in die eigene Hälfte zurück. Trotz vereinzelter Probleme bei der Spielerübergabe konnte die Hamburger viele Angriffe souverän abwehren. Bei Württemberg überzeugte Sipahi (6), der sich leider im Verlauf der Partie verletzte. Württemberg setzte dann noch auf den Flying Goalkeeper, schien aber keinen eindeutigen Plan dafür zu besitzen. So dürfen sich die Titelverteidiger über die ersten wichtigen drei Punkte freuen.
Sächsischer FV 3:0 Bayerischer FV
In der dritten Partie forderte Sachsen das Auswahlteam aus Bayern heraus. Die ersten Sekunden der Partien waren durch eine hohe Intensität geprägt. Die Bayern versuchten sofort, die Oberhand in diesem Duell zu gewinnen. Allerdings ging dieser Versuch deutlich nach hinten los. Kurz nach Ablauf der ersten Spielminute konnte sich Benek (11) auf der linken Seite durchsetzen, in die Mitte ziehen und das 1:0 für Sachsen erzielen.
Das Spiel entwickelte sich nach diesem frühen Führungstreffer zu einem Monolog der Bayern, die etwas zu schnell in Hektik verfielen. Die Sachsen zog sich sofort extrem tief zurück, um die Führung zu verteidigen und auf Konter zu setzen. Ihre Taktik ging auf. In der dritten Minute konnte Nemec, der überragende Pivot der Sachsen, einen Torhüterabwurf exzellent verarbeiten und zu Benek ablegen, der das 2:0 erzielte.
Das Team aus Bayern versuchte weiterhin einen Anschlusstreffer zu erzielen, sah sich allerdings mit großen Problemen gegenüber der tiefen Abwehr der Sachsen entgegen. Den Bayern fehlte ein eindeutiger Plan, die tief gestapelte Defensive zu überwinden. Es schien oft ein bulliger und kräftiger Pivot zu fehlen, um eine Anspielstation zwischen den Sachsen zu positionieren. Auf der anderen Seite verfolgten die Sachsen weiter ihren Plan: Konter und schnelle Abschlüsse.
Die anschließenden Angriffsversuche der Bayern wurden nicht belohnt. Am Ende setzten sie die Sachsen eindeutig mit 3:0 durch. Eine erste Turnierüberraschung.
Thüringer FV 0-8 FLV Westfalen
Das erste große Ausrufezeichen setzte allerdings das Auswahlteam aus Westfalen in der Halle B in ihrem Spiel gegen Thüringen. Von der ersten Minute an überzeugte die Auswahl um Trainer Wendelin Kemper mit hohen Defensivdruck und funktionierenden Rotationen. Nach einem ersten Warnschuss von Mota (8) an den Pfosten in der ersten Minute folgte eine Vielzahl gut strukturierter Angriffe. Alexander Kenkel (11) konnte so folgerichtig noch während der ersten Spielminute das 1:0 erzielen.
Mit dem 1:0 im Rücken zogen sich die Spieler aus Westfalen etwas hinter der Mittellinie zurück. Das Team aus Thüringen konnte vorerst aber trotzdem weder an Sicherheit, noch an Spielanteile dadurch gewinnen. Erst nach einigen Minuten konnten sich die Thüringer etwas in die Partie kämpfen. Immer wieder auffällig agierte Mustapha (8) von Thüringen, als schneller und wendiger Pivot.
Das kurze Aufbäumen der Thüringer wurde dann allerdings von Westfalen schnellunterbunden. In der fünften Spielminute erhöhten die Westfalen wieder den Rhythmus. Obwohl die Thüringer ihre Abwehrreihe nach vorne zogen, konnten sie keinen Zugriff auf die Spieler aus Westfalen erhalten. Einerseits zeichneten sie die Westfalen durch individuelle Pressingresistenz aus, andererseits funktionierten die Unterstützungen und Rotationen der Westfalen sehr gut. Nebgen erhöhte dann auf 3:0 und beendete die Hoffnungen der Thüringer.
Danach spielten sich die Westfalen in einen wahren Rausch. Immer wieder zogen sie die Thüringer Abwehr durch einfache Linienläufe (Parallelas) auseinander, um dann ins 1gg1 zu gehen. Fast identisch konnten so Rüschenpöhler und Lehmann auf 4:0 und 5:0 erhöhen. Die demoralisierten Thüringer fielen dann leider auseinander. Der Endstand von 8:0 durch Tore von Kenkel, Klems geht mehr als in Ordnung. Eine beeindruckende Leistung der Westfalener.
Restliche Partien:
LFV Mecklenburg-Vorpommern 0:7 Saarländischer FV
Halle A:
Luxemburg 3:4 FV Mittelrhein
Südbadischer FV 0:4 Berliner FV
Hessischer FV 3:3 Schleswigholsteinischer FV
Südwestdeutscher FV 3:1 FLV Brandenburg
FV Niederrhein 2:3 Niedersächsischer FV
Bremer FV 4:2 FV Sachsen-Anhalt