Letztes Jahr durften wir in der spanischen LNFS einige Traumtore bestaunen. Die LNFS war nun so nett, uns die fünf besten Tore zusammenzuschneiden. Lupfer, Fernschuß, technisches Meisterwerk. Die besten Tore lassen keinen Wunsch offen. Eine gute Gelegenheit, sich die Möglichkeiten zum Tore schießen beim Futsal mal auf ganz extreme Art und Weise anzuschauen.
Platz 5 – Aranburu – Azkar Lugo
Den Auftakt bei diesem Torfestival macht Aranburu von Azkar Lugo mit einem sehr ungewöhnlichem Tor. Aus gut 30 Metern versenkt Aranburu den Ball ins gegnerische Tor. Dabei scheint der Torhüter gar nicht so weit vor seinem Tor zu stehen. Doch alleine die Qualität des Spielers, den Futsalball über diese Entfernung mit dieser Präzision und Härte zu schießen, ist einfach fantastisch. Der Ball wird quasi „geschaufelt“und fällt dadurch wie ein Stein ins gegnerische Tor.
Platz 4 – Sergio González – Caja Segovia
Platz 4 ist nicht nur als Torabschluss schön anzuschauen. Schon der Spielzug selber ist eine einfach, aber effektive Augenweide. Um es kurz auszudrücken: Spieler rückt vor in die Schnittstelle; Pivot kommt; Pivot tritt auf den Ball, dreht sich und schafft damit genau den Moment für den aufrückenden Ala; orientierte Annahme mit der Sohle; Luper, Traumtor. González hatte fast keine Möglichkeit, den Ball anders ins Tor zu bringen. Sein Winkel für den Torabschluss war etwas zu steil, der Torhüter rückt genau im richtigen Moment vor und schließt damit alle direkten Wege zum Tor. Der meistens entscheidenden Ball auf den zweiten Pfosten zum Mitspieler ist ebenfalls zugestellt. Was tun? Einen herausragenden Luper auspacken. Sergio González macht es vor.
Platz 3 – Bateria – Inter Movistar
Natürlich darf Bateria in einem Best-of niemals fehlen. Auch dieses Tor ist beim ersten Hinschauen etwas ungewöhnlich, da der Ball ala Hoch-Eins-Stil zwischen den Spielern von Inter gespielt wird. Was wir aber eigentlich sehen, ist eine herausragende Durchführung des 4-0 Spielsystems. In der für 4-0 typischen Spielformation kreuzt Ricardinho nach seinem Abspiel auf Bateria dessen eigentlichen Laufweg und „provoziert“ damit eine klassischen 4-0 Angriffsrotation, bei der die zwei inneren Spieler ihre Laufwege kreuzen. Bateria kann sich dadurch von seinem Gegnspieler lösen, der komplett die Orientierung verliert. Ricardinho ist in dieser Situation extrem Gedankenschnell und bedient Bateria direkt mit dem Kopf. Was darauf folgt ist erneut höchste Futsalkunst. Bateria lupft den Ball über den herausstürmenden Torhüter nach einer Brustannahme aus vollem Lauf. Spektakulär!
Platz 2- Jhow – Marfil Santa Coloma
Dieses Tor entsteht, wenn ein Pivot alles das vereint, was er können soll: Kraft, Durchsetzungswille, Torinstinkt und natürlich Technik. Jhow macht dabei auch noch vor, wie man diese Eigenschaft zur einer eigenen Kunstform erheben kann. Als tief stehender Pivot kann er sich nach einem zu kurzem Pass den Ball erobern und vollendet den Angriff mit einem Tor per Hackentrick.
Platz 1 – Jordi Torras – FC Barcelona
Wer sonst? Der ewige Kapitän Jordi Torras belegt verdient Platz 1. Im Powerplay mit Flying Goalkeeper drückt Barcelona auf den 2:2 Ausgleich gegen Marfil. Torras erhält den Ball eigentlich aussichtslos in der Nähe der Grundlinie. Torhüter und Verteidiger üben sofortigen Druck aus. Aber das bringt den 100fachen Nationalspieler nicht aus der Ruhe. Denn Torras überlupft den Torhüter und nickt dann ins leere Tor ein. Sowas kann auch nur Jordi Torras bei einem 2:1 Rückstand einfallen.
Außer Wertung – Jahrhundertor kurz vor Jahresende – Matamoros – Burela
Was soll man zu diesem Tor noch sagen? Fantastisch, überragend, spektakulär, unnachahmlich. Matamoros zieht von der Seitenlinie als Pivot mit den Rücken zum Tor herein, bekommt einen leicht tippenden Ball und überlupft den Torhüter aus gut 6 Metern mit der Hacke! So ein Tor wird es wohl kaum ein zweites Mal geben. Wir haben für dieses Kunststück zu danken.
Welches ist euer Ansicht nach das schönste Tor gewesen? Habt ihr selber mal so überragend eingenetzt wie die Profis? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!